Gedankenhygiene bedeutet, dass wir unseren Geist gesund und ausgeglichen halten. Es geht auch darum, zu erkennen, wann wir uns gestresst oder ängstlich fühlen. Wir lernen, diese negativen Emotionen auf gesunde Weise zu bewältigen und konstruktiv mit Stressfaktoren umzugehen, damit sie sich langfristig nicht negativ auf uns auswirken.
Klingt kompliziert, oder? Das muss es aber nicht sein! Die Gedankenhygiene, auch Psychohygiene kann jeder betreiben, unabhängig von seinem Alter oder seinen Lebensumständen. Jeder Mensch hat gelegentlich Momente von Stress, Angst, Traurigkeit, Wut oder anderen schwierigen Gefühlen. Doch bei manchen Menschen treten diese Gefühle häufiger und intensiver auf als bei anderen.
Diese Gefühle können auch unsere täglichen Aktivitäten und unsere Fähigkeiten beeinträchtigen – vielleicht sogar über einen bestimmten Zeitraum hinaus. Wenn sich negative Gefühle alltäglich anfühlen oder unser tägliches Leben regelmäßig stören, ist es an der Zeit, sich Gedanken über die Psychohygiene zu machen.
Hierbei ist es hilfreich, wenn wir anfangen, die richtigen Dinge zu tun und überwiegend positive Gedanken den Tag bestimmen. Wir zeigen dir 5 Dinge für einen gesunden Geist.
Wie sieht eine gesunde Gedankenhygiene aus?
Bei der Gedankenhygiene ist es wichtig, negative Gedanken zu erkennen und zu bekämpfen, wenn sie auftreten. Wie bei jeder negativen Emotion gilt auch hier: Je mehr wir sie verdrängen, desto länger wird sie bestehen bleiben.
Wenn wir die Emotionen benennen, können wir unsere Gefühle in Worte fassen, was uns helfen kann, sie besser zu erkennen und zu verarbeiten. Nehmen wir an, wir bemerken ein Gefühl des Grauens in unserer Magengrube. „Was ist das für ein Gefühl?“, fragen wir uns vielleicht.
Sobald wir das Gefühl erkannt haben und wissen, warum wir uns so fühlen, können wir damit beginnen, den negativen Gedanken oder die Überzeugung zu hinterfragen. Diese verursachen häufig dieses Gefühl.
Nehmen wir weiter an, wir fürchten uns vor einer Präsentation, die wir auf der Arbeit halten müssen. Dann gibt es häufig den einen Grund, wir denken: „Ich werde es vermasseln und alle enttäuschen.“ Diesen Gedanken infrage zu stellen, könnte etwa so aussehen: „Ich bin ein wenig nervös und mache mir Sorgen wegen meiner Präsentation, was ganz normal ist. Aber warum denke ich ständig, dass ich es vermasseln und alle enttäuschen werde? Das ist doch nur ein dummer Gedanke. Ich habe schon viele Präsentationen gehalten und weiß, dass ich es gut machen werde. Was ist also, wenn ich es nicht gleich beim ersten Versuch schaffe? Jeder macht Fehler. So lernt man und wächst aus jeder Erfahrung.“
Mit diesen Gedanken nehmen wir den Druck aus der Präsentation und unsere Angst wird schlagartig weniger. Je öfter wir dies tun, umso ruhiger und entspannter werden wir und umso selten treten diese negativ beeinflussten Gedanken auf.
Das ist ein klares Beispiel, wie wir mit der richtigen Gedankenhygiene unsere Empfindungen steuern können.
Warum ist Gedankenhygiene wichtig?
Gedankenhygiene ist wichtig, weil schlechte Gedanken und Gefühle die körperliche Gesundheit beeinträchtigen können. Stress, übermäßige Sorgen und Ängste können dazu führen, dass der Körper Cortisol ausschüttet, ein Hormon, das den Schlaf stören und zu chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herzkrankheiten und Fettleibigkeit führen kann.
Negative Emotionen können sich auch negativ auf unsere Beziehungen auswirken. Wenn wir uns von schwierigen Gefühlen überwältigt fühlen, ziehen wir uns möglicherweise von unseren Lieben zurück, was den Beziehungen schaden kann und dazu führt, dass wir uns noch mehr isoliert und allein fühlen.
Gedankenhygiene ist auch wichtig, weil sie uns hilft, einen klaren Kopf zu behalten und produktiv zu bleiben. Unsere Gedanken erschaffen unsere Realität, daher ist es wichtig, unseren Geist gesund und konzentriert zu halten.
An negative Dinge zu denken, kann die Stimmung und das Energieniveau negativ beeinflussen, während das Denken an positive Dinge uns helfen kann, uns besser zu fühlen. Es ist wichtig, Grübeln oder ständiges Verweilen bei negativen Gedanken zu vermeiden. Dies kann zu Depressionen und anderen psychischen Problemen führen.
Gedankenhygiene: 5 Übungen für einen klaren Geist
Eines der wichtigsten Dinge, die wir für unsere psychische Gesundheit tun können, ist ein gesunder Lebensstil. Das bedeutet, sich ausgewogen zu ernähren, sich ausreichend zu bewegen und ausreichend zu schlafen. Aber es ist auch wichtig, einige Gedankenhygienegewohnheiten zu üben.
Die Gedankenhygiene bezieht sich auf regelmäßige Praktiken, die helfen, unseren Geist zu klären und die Denkprozesse zu optimieren. Hier sind fünf Übungen, mit denen wir unsere Gedankenhygiene verbessern können:
Atemübungen
Richtiges Atmen kann uns dabei helfen, Stress und Ängste abzubauen und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Etwa 25 % unseres autonomen Nervensystems wird von dem Atem gesteuert.
Wenn du dich gestresst fühlst und dich deine Gedanken überkommen, nimm dir ein paar Minuten Zeit, um an einem ruhigen Ort zu sitzen und dich auf deine Atmung zu konzentrieren. Versuche dabei, aus dem Zwerchfell zu atmen, einem Bauchmuskel unterhalb der Lunge und oberhalb des Magens.
Atme dazu langsam durch die Nase ein und spüre, wie sich dein Bauch beim Einatmen ausdehnt. Atme dann langsam durch den Mund aus und achte darauf, die gesamte Luft aus den Lungen zu drücken.
Als Variation dieser Technik kannst du dich beim Ein- und Ausatmen auf den Klang eines bestimmten Wortes oder Satzes konzentrieren. Du kannst dich zum Beispiel auf „entspannen“ konzentrieren, während du ein- und ausatmest oder leise „Ich bin entspannt“ sagen, während dem Ein- und Ausatmen.
In unserem Beitrag: Richtig und gesund atmen, kannst du noch mehr über die Atmung und Techniken erfahren.
Ritual zur Selbstfürsorge
Ein Selbstfürsorgeritual ist eine bewusst gestaltete Aktivität oder ein Ritual, das dir hilft, für dich selbst zu sorgen und negative Gedanken in die Wüste zu schicken. Dabei kann es sich um einen Spaziergang in der Natur, eine Massage, eine Meditation oder das Lesen eines Buches handeln.
Wichtig ist, dass du eine Aktivität wählst, die dir hilft, dich wieder aufzuladen und zu regenerieren. Versuche, dein Selbstfürsorgeritual nach Möglichkeit mindestens einmal pro Woche oder so oft wie möglich durchzuführen. Wenn du häufig unter Zeitdruck stehst, solltest du versuchen, mindestens eine zehnminütige Sitzung pro Woche einzuplanen.
Selbstpflege ist wichtig, denn sie hilft uns, die Stimmungen zu regulieren und gesund zu bleiben. Das wiederum wirkt sich positiv und nachhaltig auf unsere Gedanken und unseren Geist aus.
Schaffe eine Routine
Feste Routinen können in vielerlei Hinsicht hilfreich sein – von der Organisation deines Tages, damit du nicht von Kleinigkeiten überwältigt wirst, bis zur Regulierung deiner Stimmung, wenn du dich gestresst oder überfordert fühlst. Sie ordnen deine Gedanken und Emotionen und sorgen für etwas Ausgleich.
Wenn du zum Beispiel von Stress geplagt bist und immer wieder Probleme beim Einschlafen hast, solltest du eventuell versuchen, eine Routine für die Schlafenszeit einzuführen. Diese kannst du dann jeden Abend durchführen. Dazu könnte ein warmes Bad, Lesen, leise Musik oder ein warmer Tee gehören. Das wird dir helfen, dich vor dem Schlafengehen zu entspannen und zur Ruhe zu kommen.
In unserem Beitrag: Abendroutine – Wie du produktiv bleibst, geben wir dir weitere Möglichkeiten, deinen Abend erfolgreich zu gestalten.
Neben der Abendroutine gibt es auch die sogenannte Morgenroutine, diese kann durch gezielte Übungen und Routinen zu einer gesunden Gedankenhygiene beitragen.
Wie du eine Morgenroutine erstellst und auf was du dabei achten solltest, erfährst du in unserem Beitrag: Morgenroutine: 11 Tipps für einen entspannten und erfolgreichen Start in den Tag.
Nutze Technologie als Unterstützung
Wir alle wissen, dass Technologie sehr schädlich für die psychische Gesundheit sein kann, abhängig von dem, was wir konsumieren und in welchen Mengen wir es aufnehmen. Achte darauf, wie viel Zeit du mit deinen Geräten verbringst und versuche, gelegentlich Pausen einzulegen.
Hierbei spricht man gerne auch von dem sogenannten digitalen Detox. Also eine Detox-Kur (Entgiftung) von der digitalen Welt. Versteh mich bitte nicht falsch, ich liebe neue Technologien und mein Smartphone, dennoch achte ich stark darauf, was ich konsumiere und wie ich es konsumiere. Je mehr Negatives wir in uns aufnehmen, umso negativer gehen diese Gedanken auch wieder aus uns heraus.
Wenn ich digital konsumiere, versuche ich so viel Positives wie möglich aufzunehmen. Sachbücher (Blinkist/Kindle) statt Tagesnews, Podcast statt Netflix, Neuronation statt Angry Birds, Enevibes statt Spotify und so weiter.
Ich möchte hier noch mal gezielt auf drei Apps eingehen und dir diese aus tiefster Überzeugung empfehlen.
Neuronation: Hierbei handelt es sich um eine App, die dir hilft, dein Gehirn auf Trab zu bringen und folgende Bereiche trainiert:
- Schlussfolgerndes Denken
- Aufmerksamkeit
- Gedächtnis
- Geschwindigkeit
Du kannst sie dir kostenlos anschauen. Mir bringt sie einen deutlichen Mehrwert und hat meine geistige Gesundheit verbessert. Das Abo ist nicht zwingend notwendig.
ReaderPro: Als Zweites möchte ich dir die ReaderPro App empfehlen. Diese hat nur indirekt etwas mit der Gedankenhygiene zu tun. Die App hilft dir dabei, deine Lesegeschwindigkeit zu erhöhen. Netter Nebeneffekt, du kannst dir Dinge besser merken und erkennst auch komplexere Sachverhalte schneller.
Der große Vorteil ist die erhöhte Lesegeschwindigkeit, dadurch kann ich mehr Inhalte in kürzerer Zeit aufnehmen. Das wiederum hilft mir bei meiner persönlichen Weiterentwicklung und wirkt sich indirekt auf meine Gedankenwelt aus. Auch diese App kannst du kostenlos nutzen. Das Abo ist nicht zwingend notwendig.
Trainingscenter für den Geist: Als dritte und letzte App möchte ich dir App, das Trainingscenter für den Geist ans Herz legen. Im Trainingscenter bekommst du eine musikalische Unterstützung in den Bereichen: Konzentration, Lernen, Schlafen, Entspannen, Bewegen, Visualisieren und Motivation.
Ich nutze die App täglich und ich kann mir eine Arbeit ohne diese nicht mehr vorstellen. Das 20 Minuten Powernapping gehört zu meinen Favoriten und kommt bei mir regelmäßig zum Einsatz. Unsere App ist kostenlos und beinhaltet weder Werbung noch Abo-Modelle.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn du Gedankenhygiene durchführen möchtest, solltest du deinen digitalen Konsum prüfen und ehrlich hinterfragen.
Morgenspaziergang für klare Gedanken
Ein morgendlicher Spaziergang ist eine gute Möglichkeit, den Tag richtig zu beginnen. Er kann dir helfen, dich zu entspannen, Stress abzubauen und den Kopf freizubekommen. Mit einem Spaziergang am Morgen kannst du dich auf den bevorstehenden Tag konzentrieren und vorbereiten.
Obwohl Morgenspaziergänge am besten sind, kannst du sie zu jeder Tageszeit machen. Oder auch immer dann, wenn du eine geistige Pause benötigst. Versuche beim Spazierengehen in einem gemäßigten Tempo zu gehen, frische Luft einzuatmen und dich auf deine Umgebung zu konzentrieren. Thema Achtsamkeit.
Gehe am besten in einem Park, auf einem Wanderweg oder in deiner Nachbarschaft spazieren – wo immer du dich am entspanntesten fühlst.
Doch spazieren gehen kann noch mehr. Es hilft dir dabei, deine Kreativität anzukurbeln, die körperlichen Aktivitäten zu erhöhen und wirkt sich neben den klaren Gedanken auch sehr förderlich auf deine allgemeine Gesundheit aus.
Wenn du täglich deine 10.000 Schritte gehst, kannst du deine Fitness erhöhen und im besten Fall auch noch überschüssiges Gewicht verlieren. Über die Vorteile vom Spazierengehen lassen sich ganze Bücher füllen.
Fakt ist: Der regelmäßige Spaziergang wirkt sich positiv auf deinen Körper und den Geist aus und sollte ein Teil deiner aktiven Gedankenhygiene sein.
Hier sind noch 5 Tipps für einen erfolgreichen Spaziergang:
- Gehe in einem angenehmen Tempo und mach bei Bedarf alle paar Minuten eine kleine Pause.
- Plane deine Route im Voraus. Wenn du weißt, wohin du gehst, wird der Spaziergang angenehmer und Langeweile wird vorgebeugt.
- Meide Menschenmengen und Massenansammlungen. Diese führen zu Stress und wirken kontraproduktiv.
- Vermeide es, auf Hügeln oder unebenem Gelände zu gehen – diese Strecken können zu Verletzungen führen.
- Konzentriere dich auf deine Atmung, das beruhigt den Geist und du lässt den ganzen Stress los. Kennst du schon die Gehmeditation?
Fazit zu einer gesunden Gedankenhygiene
Die Gedankenhygiene ist wichtig, denn sie sorgt für einen entspannten und glücklichen Geisteszustand. Sie kann uns helfen, bei der Arbeit produktiver und effektiver zu sein, und sie kann dazu beitragen, unsere Beziehungen zu anderen zu verbessern.
Beginne damit, deine täglichen Gewohnheiten zu überprüfen und zu sehen, wo du kleine Änderungen vornehmen kannst. Mit der Zeit werden sich diese kleinen Änderungen summieren und dir helfen, achtsamer mit deiner geistigen Gesundheit umzugehen.